Bungenstraße 20-22, die Hausnummer verrät es: Das Haus, in dem sich heute ein Restaurant befindet, besteht aus zwei Gebäuden. Sie dienten ursprünglich der Brauerknechtsgilde als Versammlungsort.
1491 wird das „Knechthausen“ erstmals als Eigentum der Brauerknechte erwähnt. 1692 erwarben sie auch das benachbarte Haus Nr. 20 und schufen im Inneren eine Verbindung zum angrenzenden Gebäude.
Beide Fachwerkhäuser stehen mit der Giebelseite zur Straße und besitzen zwei Geschosse. Auf verzierten Konsolen ruhen die drei Vorkragungen des rechten Hauses, Nr. 22 kragt lediglich im Giebel vor.
Zudem wartet es in der Mittelachse mit einer Aufzugsluke auf. Eingetiefte, bemalte Halbsonnen zieren die Fußstreben des Obergeschosses. Das gleiche Schmuckelement findet sich auch beim Nachbarhaus. Sie sind jedoch, wie ein Großteil der Backsteinausfachung, erneuert.
Das „kleine Knechthaus“ entstand wohl um 1600. Bei Nr. 22 nennt eine moderne Inschrift im Oberlicht über der Haustür 1604 als Erbauungsjahr. Beide Häuser könnten aber auch älter sein.
Jüngsten Untersuchungen am Bauholz ergaben, dass der an die Rückfront beider Häuser angebaute eingeschossige Fachwerkbau im Kern älter als bisher angenommen ist (16. statt 18. Jh.). Im Inneren besitzt er eine hohe Diele.
Hier, von ihnen „Rosenort“ genannt“, tagten und feierten die Brauerknechte.Die Gilde braute nicht nur Bier. Anfang des 17. Jh. grassierte die Pest in Stade. Der Sage nach besaß einer der ihren, Peter Männken, trotzdem den Mut, die Toten zu bestatten. Die Brauerknechte erhielten darauf hin das Recht des Totentragens.