Mit dem Zeughaus entstand – neben dem Provianthaus – ein weiterer Großbau in der schwedischen Ära Stades. In dem 1699 fertig gestellten Gebäude lagerten die Festungstruppen Waffen und militärisches Gerät.
Das Zeughaus wurde inmitten der Altstadt auf dem Gelände des abgerissenen Klosters St. Georg errichtet. Es erstreckt sich, anders als die ehemalige Klosterkirche, in Nord-Süd-Richtung.
Wie bei vielen Bauten Stades wurde auch hier Backstein als Baumaterial verwendet, die Außenwände sind jedoch verputzt. Die Ecken säumen Pilaster mit imitierten Quadern. Als Fassade gestaltet ist die zum Pferdemarkt hin gerichtete Schmalseite.
Den Herrschaftsanspruch der Schweden verdeutlicht das Hauptportal. Wer den einst dreischiffigen Innenraum betrat, schritt unter dem Monogramm König Carls XII. von Schweden hindurch. Es schmückt zusammen mit der Königskrone den Giebel über dem rechteckigen Sandsteinrahmen, der den Rundbogeneingang begrenzt.
Bis 1919 diente das Zeughaus als Arsenal, zuletzt für die hannoversche Garnison. Danach folgten zahlreiche Nutzungen, u.a. als Markthalle, Jugendherberge und Kino. Die Umbauten veränderten das Innere grundlegend.
Mit einer archäologischen Sehenswürdigkeit wartet der Keller des Zeughauses auf. 1993 legte die Stadtarchäologie das Grab des Bremer Erzbischofs Gottfried von Arnsberg frei. Er hatte sich 1363 in der Klosterkirche bestatten lassen.