1645 rückten schwedische Truppen in Stade ein. Sie bauten die Stadt zur Festung aus. Um die Versorgung mit Proviant sicherzustellen, wurde 1692 mit der Errichtung eines Speichergebäudes am Hafen begonnen. 1705 war es soweit: Das neue Provianthaus ragte unmittelbar an der Kaimauer empor.
Mächtige Eichenpfähle sind zur Gründung in den Boden eingerammt worden. Auf ihnen ruhen bis zu 1 Meter dicke Mauerfundamente. Sie tragen die zwei Voll- und drei Dachgeschosse des massiven Backsteinbaus.
In der Mitte der Langseiten befindet sich jeweils ein Aufzugserker. Luken und die ins Dach eingelassenen Gauben, die der Belüftung der Lagerräume dienten, verleihen dem einst größten Profanbau Stades seinen unverwechselbaren Charakter.
Nur wenige Elemente schmücken den militärischen Zweckbau. Ein Sandsteinportal fasst den Eingang an der Fassadenseite. Im Mittelrelief prangt das Monogramm König Carls XII. von Schweden. Darüber schwebt die Königskrone. Darüber hinaus ziert Sandstein lediglich die Fensterrahmen und Gesimse.
Wechselnde Truppen, Dänen, Hannoveraner und Preußen, nutzten nach den Schweden das Gebäude als Lagerraum. Im 20. Jh. verfiel es zusehends, sollte in den 70er Jahren sogar eingeebnet werden. Seit 1977 beherbergt es ein Museum zur Regional- und Stadtgeschichte.
Der modernisierte „Schwedenspeicher“ zeigt seit Mai 2011 eine neu gestaltete Dauerausstellung im Erd- und 1. Obergeschoss und vermittelt nun auch im Innenraum wieder den Eindruck eines historischen Speichers.