Einem zivilen Zweck diente Anfang des 20. Jh. der Platz auf der Königsmarck-Bastion. Auf der während der schwedischen Herrschaft im 17. Jh. errichteten Festungsanlage entstand 1903/04 ein Museum.
Dabei handelt es sich um das einzige, von Anfang an als Museum geplante Gebäude im Elbe-Weser-Raum. Dessen Bau ging auf Initiative des 1856 gegründeten Vereins für Geschichte und Altertümer (später Geschichts- und Heimatverein) zurück.
Dieser wollte einen angemessenen Raum für seine Sammlungen schaffen. Zugleich sollte das Haus ein „Provinzial-Museum“ der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden werden.
Der massive Backsteinbau ist im neogotischen Stil errichtet. Der ursprüngliche, zweigeschossige Bau besteht aus einem Mittel- sowie einen an der rechten Seite angesetzten niedrigeren Gebäudeteil. Der linke, höhere Anbau wurde 1925-1927 errichtet.
Besonders markant ist der vor den Mitteltrakt gesetzte neogotische Giebel mit den eingetieften, verputzten Zierflächen. Helle Bänder verlaufen auch unter den aus glasierten Backsteinen bestehenden Profilkanten über den Erdgeschossfenstern bzw. unter dem Dach des Mittelbaus.
Von der Neogotik beeinflusst sind auch die Fensterlaibungen. Eine Schrift über dem Eingang nennt die Bestimmung des Baus: MUSEUM. Zudem prangen an der Hauptfassade die mosaizierten Wappen der Städte der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden.
Die Wappen der Adelsgeschlechter beider Herzogtümer zieren die großen farbigen Glasfenster an der Fensterwand der großen Teppe im Inneren. Das Museum beherbergt heute Sammlungen zur bürgerlichen und bäuerlichen Kultur. Wegen anstehender Sanierungsarbeiten ist es derzeit geschlossen.