Nur wenige Jahre nach dem Aufkommen der ersten Hafenkräne erhielt auch Stade einen Tretkran. Er stand unmittelbar an der Kaimauer des Hafens. Dieser war bereits um 1300 ausgebaut worden und hatte seine bis heute unveränderte Form erhalten.
Schriftlich erwähnt wird der Kran erstmals 1337. Bis 1659, bis zum großen Stadtbrand, hievte er tonnenschwere Schiffsladungen an Land. Historische Stadtansichten legen nahe, dass das Tretrad außen angebracht war. In ihm liefen die Krantreter, um die Hebeketten in Gang zu setzen.
Die Waren wurden anschließend in der Stadtwaage gewogen. Heute befindet sich in dem Gebäude eine Weinhandlung. Es entstand nach dem Stadtbrand, zuvor standen hier zwei Häuser.
Schon 1661 ersetzte den abgebrannten Lastenzug ein neuer Kran. Er war aus Eiche gebaut, mit Schindeln bedeckt und besaß einen schwenkbaren Ausleger sowie ein Innen liegendes Tretrad, „welches durch Auftreten in die Umdrehung gebracht wird“, so eine Quelle des 19. Jh.
Nicht Feuer, sondern Menschen bereiteten dem Bauwerk 1878 das Ende. Es musste einer Straßenerweiterung weichen. Vor dem Abriss war ein Gutachten über den Zustand des Krans erstellt worden. Laut diesem konnte er 4,1 Tonnen heben.
1977 entstand schließlich auf Initiative des Stader Rotary Clubs der heutige Kran. Er ist baugleich mit dem Lüneburger Tretkran, allerdings nicht drehbar. Statt des Laufrads beherbergt er eine Ausstellung zur Geschichte des Hafens und seines Kranes.