Stattlich nimmt sich das Haus Wasser West 7 aus, an Höhe überragt es deutlich die benachbarten Gebäude. Den Fassadenneubau veranlasste 1667 Johann Laue. Zehn Jahre später zählte der Fährschiffer zu den vermögendsten Bürgern der Stadt.
Die Inschrift ANNO 1667 im Sturz der ehemaligen Speicherluke im dritten Geschoss des ehemaligen Kaufmannshauses bezieht sich auf die Neugestaltung der Fassade. Ob diese durch den Stadtbrand von 1659 notwendig geworden war, ist nicht überliefert.
Die Front des Fachwerkhauses gliedern vier Vorkragungen, die von reich verzierten Konsolen unterfangen werden. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss stützen geschwungene Fußstreben die Ständer in der Mitte und an den Ecken. In Mustern gemauerte Ziegel schmücken die Backsteinausfachungen.
Nach einer Sanierung zog hier 1987 das Kunsthaus ein, das heute zu den „museen stade“ zählt. Dessen Foyer befindet sich in dem früheren, massiven Kellergeschoss. Im rückwärtigen Teil besitzt es zwei eindrucksvolle Kreuzgratgewölbe mit Gratgurten aus verputzten Backsteinen.
Zuvor erlebte das Giebelhaus wechselnde Nutzungen. Im 18. Jh. diente als Goldschmiedwerkstatt, im 19. Jh. besaßen es ein Knochenhauer (Fleischer) und ein Fährschiffer ehe es 1840 eine Gaststätte wurde. Nach deren Schließung 1913 diente es als Jugendheim und Gemeindehaus. 1969 kaufte es der Landkreis Stade.